Die Kundin, die ihren Schimmelpilz 'Herr Müller' nannte

Schimmelberatung vor Ort

maler-bodenleger-rostock.de Redaktion

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Als professioneller Schimmelpilz-Entferner in Rostock und Umgebung  hat man schon so einiges gesehen. Aber vor ein paar Wochen hatte ich ein Erlebnis, das selbst mir die Sprache verschlug. Es war ein Fall, bei dem ich nicht nur einen Schimmelpilz entfernen, sondern auch eine psychologische Sitzung abhalten musste – zumindest fühlte es sich so an.

Meine Kundin, nennen wir sie Frau Schmidt, rief mich an und klang beunruhigt. Ihr Schimmelpilz im Bad wäre „nicht mehr tragbar“. Ich dachte, okay, ein Standardfall. Ich packte meine Ausrüstung und machte mich auf den Weg.

Als ich ankam, zeigte mir Frau Schmidt das Problem. In der Dusche hatte sich eine beachtliche, dunkelgrüne Schimmelkolonie ausgebreitet. Normalerweise würde ich sofort mit meiner Arbeit anfangen, aber Frau Schmidt stoppte mich.

„Das ist Herr Müller“, sagte sie mit einer ernsten Miene und deutete auf den Schimmel. „Er ist vor drei Monaten eingezogen. Zuerst war er nur ein kleiner Fleck, aber jetzt… jetzt ist er einfach zu dominant geworden. Er beansprucht die ganze Duschkabine für sich allein.“

Ich musste mir ein Lachen verkneifen, nickte aber professionell. „Ja, er scheint ein sehr territorialer Bewohner zu sein“, antwortete ich.

Frau Schmidt fuhr fort: „Ich habe versucht, mit ihm zu reden, ihm gesagt, er soll sich nicht so ausbreiten, aber er hört einfach nicht. Und seine Freunde – diese kleinen schwarzen Punkte – die sind auch unerträglich.“

An diesem Punkt dachte ich mir, das kann nur ein Witz sein. Aber Frau Schmidts Gesicht war todernst. Sie hatte dem Schimmelpilz tatsächlich einen Namen gegeben und ihn wie einen unerzogenen Mitbewohner behandelt.

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Ich erklärte ihr, dass Herr Müller und seine Freunde nicht einfach ausziehen würden. Sie mussten vertrieben werden. Mit etwas von meinem Schimmelbeseitiger und einer gründlichen Schrubbsitzung.

Frau Schmidt schaute besorgt. „Sollten wir nicht eine kleine Abschiedszeremonie machen?“

Okay, das war der Höhepunkt. Ich versprach ihr, dass wir uns gebührend von Herrn Müller verabschieden würden.

Also, ich setzte meine Maske auf und holte meine Spezialmittel hervor. Frau Schmidt stand im Flur und schaute zu. Ich dachte, jetzt kann ich es mir erlauben. Ich drehte mich zur Wand und sagte: „Herr Müller, es war eine kurze, aber intensive Zeit. Sie waren ein… herausfordernder Mitbewohner. Aber es ist an der Zeit, dass Sie weiterziehen. Ihre Miete war zu hoch und Ihre Manieren ließen zu wünschen übrig.“

Frau Schmidt nickte zufrieden. Ich begann mit dem Schrubben, und mit jedem Eimer, den ich über die Fliesen goss, schien ein Gewicht von ihr abzufallen.

Am Ende war das Badezimmer blitzsauber. Kein Herr Müller, keine schwarzen Punkte, nur saubere Fliesen.

Frau Schmidt strahlte. „Sie haben es geschafft! Er ist weg!“

Bevor ich ging, fragte ich sie noch, ob sie vielleicht zukünftige Mitbewohner im Bad vermeiden wolle. Ich gab ihr ein paar Tipps zur besseren Belüftung.

Sie lachte und meinte, „Nein, keine Sorge. Das nächste Mal achte ich darauf, dass ich nur Untermieter habe, die ihre Miete in Form von Sauberkeit zahlen.“

Und so verabschiedete ich den territorialen Herrn Müller und bewies einmal mehr, dass meine Arbeit nicht nur aus Schrubben, sondern manchmal auch aus einer gehörigen Portion Empathie und Theater besteht.